Die Tech-Branche muss nachhaltiger werden

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Posting date: 01 February 2022

Fridays for Future, Parents for Future, Scientist for Future – die Liste von Gruppierungen, die sich weltweit für mehr Klimaschutz einsetzen, ist lang. In den vergangenen Jahren haben sie sich mit Demonstrationen und in den sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet. Mit der COP26-Klimakonferenz in Glasgow im vergangenen Jahr hat die globale Aufmerksamkeit für den Klimanotstand Fahrt aufgenommen. Es besteht kein Zweifel, dass erhebliche Maßnahmen – branchenübergreifend – erforderlich sind. 

Der aktuelle Digital Leadership Report der Harvey Nash Group zeigt allerdings: Die Technologie-Branche hinkt hinterher. Mehr als die Hälfte der von uns befragten digitalen Leaders gaben an, dass ihre Unternehmen Technologien einsetzen, um Reisen zu reduzieren und die betriebliche Effizienz zu verbessern – aber weniger als ein Viertel konzentriert sich auf die Verbesserung der CO2-Bilanz der Technologie selbst.

Herausforderung und Chance für stromhungrige Technologien

Obwohl Vorstände weltweit erkennen, dass saubere und umweltfreundliche Technologie ihre CO2-Bilanz verbessern, steht sie auf der Prioritätenliste an vorletzter Stelle.

          • nur ein Fünftel (22%) der digitalen Marktführer hat den CO2-Fußabdruck ihrer eigenen Technologie erheblich reduziert. 

Der Bericht zeigt, dass die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks energiefordernder Technologien sowohl eine große Herausforderung als auch eine Chance für Unternehmen darstellt.

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Der Technologiesektor muss sich stärker auf die Unterstützung der Net-Zero-Klimaziele konzentrieren“, ist Christian Umbs, Managing Director bei Harvey Nash in Deutschland, Polen und der Schweiz überzeugt und ergänzt: „Es ist ein globales Thema, das auf höchster Ebene internationale und nationale Maßnahmen erfordert. Nicht nur die Politik muss hier Weichen stellen, auch die Technologie-Branche sollte umdenken und den Versuch der Dekarbonisierung tatkräftig mitgestalten.“

  • Digitale Technologien sind für 5,9 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
  • Computer und Co. könnten künftig einen noch größeren Einfluss auf die globale Erwärmung haben als Flugreisen. 
  • Enormer Anstieg von Videokonferenzen und Streaming während der Pandemie und der Beschleunigung der Digitalisierung und des technologischen Wandels erhöht CO2-Emissionen. 
  • Nachfrage nach Daten- und digitalen Diensten in den kommenden Jahren wird ihr exponentielles Wachstum fortsetzen.
    • Die weltweite Internetnutzung wird sich in diesem Jahr voraussichtlich auf 4,2 Zettabyte pro Jahr verdoppeln.


Die Reduzierung der CO2-Intensität der Technologie liegt oftmals nicht in der Hand der Unternehmen selbst. Die Hoffnung liegt deshalb auf technologischen Durchbrüchen bei der Computerhardware und -software, die weniger Energie verbrauchen.

Wenn beispielsweise jeder Laptop der Welt mit der Hälfte des aktuellen Stroms betrieben würde, wären die weltweiten Einsparungen enorm“, sagt Umbs und weiter: „Trotzdem kann keiner das Problem ignorieren und auf andere schieben. Einer der Schlüssel beim Klimaschutz ist die Erkenntnis, dass wir alle eine Rolle spielen. Kleine Aktionen können einen großen kumulativen Effekt haben“.

Rechenzentren mit großem CO2-Einsparungspotenzial

Ein Schlüsselbereich sind Rechenzentren. Weltweit verbrauchen sie schätzungsweise 200 Terawattstunden Strom pro Jahr. Eine einfache Lösung könnte darin bestehen, von Rechenzentren an Standorten mit kohleintensiver Stromerzeugung auf Stromnetze mit erneuerbaren Energien umzustellen. Dadurch können CO2-Emissionen stark reduziert werden. 

Digital Leader müssen sich also die Fragen stellen: Wie hoch ist der CO2-Fußabdruck der genutzten Rechenzentren? Werden sie mit erneuerbarer Energie oder gar noch mit fossilen Brennstoffen betrieben? Wie gelingt die künftige Umstellung auf rein erneuerbare Quellen?

Die klimafreundliche Reise der Harvey Nash

Wie die meisten Unternehmen befindet sich auch Harvey Nash in einem frühen Stadium ihrer Nachhaltigkeitsreise. Aber die ersten Schritte sind gemacht:

    • Eine Net-Zero-Ambition für den Konzern bis 2050 ist gesetzt. 
    • In allen Geschäftsbereichen von Harvey Nash haben wir oder wechseln wir zu Anbietern, die auf erneuerbare Energien setzen.
    • Eine etablierte und verankerte Verpflichtung zum Recycling in allen Betrieben läuft bereits.
    • Harvey Nash setzt schon seit langem auf digitale Technologien und Plattformen, um beispielsweise Dienstreisen zu reduzieren.
      • Für jeden neuen Mitarbeiter der Harvey Nash-Gruppe finanziert Harvey Nash die Anpflanzung eines Quadratmeters Seegras. Diese Pflanze ist auf dem Meeresboden zu finden und absorbiert Kohlenstoff bis zu 35-mal schneller als tropische Regenwälder, was es zu einem unglaublichen Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel macht. Neueinsteiger erhalten ein Zertifikat, das die Seegraspflanzung bestätigt.

Digital Leadership Report der Harvey Nash

Der Digital Leadership Report – Edition Germany ist am 30. November 2021 erschienen. Rund 2100 Führungskräfte in 87 Ländern nahmen an der Befragung von Harvey Nash teil. Aus der Umfrage lassen sich Trends, Herausforderungen und Potenziale für digitale Unternehmen ablesen. www.harveynash.de/dlr