Der Rolle des Chief Information Officer kommt zunehmend strategische Bedeutung zu. Die Digitalstrategien vieler Unternehmen haben Verbesserungspotenzial. Sorgen bereitet vielen der Fachkräftemangel. Das sind wesentliche Ergebnisse des aktuellen CIO Surveys von Harvey Nash und KPMG, für den knapp 4.000 CIOs und Führungskräfte von Technologieunternehmen befragt wurden, darunter rund 250 aus Deutschland. 
 
Eine große Herausforderung stellt für CIOs die Umstellung auf digitale Plattformen und Dienstleistungen dar. Die Unternehmen erkennen, dass eine effektive digitale Strategie entscheidend für Datensicherheit ist, doch drei von vier Befragten (78 Prozent) meinen, die Digitalstrategie des eigenen Unternehmens sei bestenfalls „mäßig effektiv". Jeder Zehnte (9 Prozent) vertritt gar die Ansicht, es gebe in der eigenen Organisation keine klare digitale Vision oder Strategie - in Unternehmen ohne Chief Digital Officer teilen sogar 21 Prozent diese Auffassung. 

Zwei von drei CIOs (65,1 Prozent) sind der Ansicht, dass ihrer Rolle zunehmend strategische Bedeutung beikommt. Die Hälfte der Befragten will in den kommenden 12 Monaten die Mitarbeiterzahl im Bereich IT/Technologie erhöhen (47 Prozent). Allerdings bereitet der Fachkräftemangel reichlich Kopfzerbrechen. Die meisten CIOs (45,9 Prozent) konstatieren einen solchen vor allem im Bereich Data & Analytics. Ähnlich schwierig ist es nach Ansicht der Experten, Fachleute für Künstliche Intelligenz (37,7 Prozent) und IT-Architektur (35,9 Prozent) zu finden. 

Gernot Gutjahr, Partner bei KPMG: „CIOs wissen genau, was sie wollen: nämlich agiler, kostengünstiger und produktiver sein. Und sie wissen auch, dass Komplexität genau das alles verhindert. Deshalb bringen Top- CIOs funktionsübergreifende Teams zusammen, die sowohl im Business als auch im Technologiebereich in Communities verankert sind. Diese Teams lassen sie dann flexible, modulare und globale Plattformen aufbauen, die Agile, Cloud und DevOps nutzen."
Rund zwei Drittel der Unternehmen haben IT-Funktionen ausgelagert. Hauptgründe hierfür sind der Zugriff auf zusätzliche Expertise (45,8 Prozent), Kosteneinsparungen (36 Prozent) und Freimachung von Ressourcen für das Kerngeschäft (34,5 Prozent).
CIOs in Deutschland mit starker Unternehmensbindung Acht von zehn CIOs empfinden ihren Job als „erfüllend". Jeder fünfte ist schon länger als zehn Jahre im Unternehmen. Und jeder vierte CIO (in Deutschland mit 37,5 Prozent sogar jeder dritte) geht davon aus, seiner Organisation mindestens noch weitere fünf Jahre treu zu bleiben.

Compliance Management gewinnt an Bedeutung Eine höhere Priorität als noch vor Jahresfrist - nämlich für 38 Prozent der Unternehmen (2017: 34 Prozent) - besitzt das Managen von operationellen Risiken und Compliance. Für 81 Prozent der CIOs in Deutschland hat die DSGV nach eigenen Angaben Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Doch nur 22 Prozent sagen, dass sie bisher alle nötigen Anforderungen umgesetzt haben (weitere 44 Prozent „zum weit überwiegenden Teil"). Gernot Gutjahr: „Größte Herausforderung für die Unternehmen ist es derzeit, das umsatzsteigernde Potenzial der Nutzung von Kundendaten mit den Anforderungen an Privatsphäre und Sicherheit in Einklang zu bringen. Diejenigen Unternehmen, denen dieser Spagat am besten gelingt, weisen eine deutlich höhere Rentabilität auf als ihre Wettbewerber."

"CIOs bewegen sich auf einem schmalen Grat", ergänzt Mark Hayes, Managing Director von Harvey Nash Deutschland: "Auf der einen Seite fordert der Vorstand sie auf, Innovationen voranzutreiben, die Transparenz zu fördern und nach den jüngsten prominenten Datenverstößen den verantwortungsvollen Umgang mit Kundendaten im gesamten Unternehmen sicherzustellen. Auf der anderen Seite nimmt die Kontrolle zu und fordert eine verbesserte Berichterstattung über Cybersicherheit, Datenintegrität und Ausfallsicherheit, da Regulierungsbehörden und Verbraucher immer höhere Anforderungen an personenbezogene Daten stellen. Die Organisationen, die dieses Gleichgewicht zwischen Innovation und Governance herstellen können, sind am besten in der Lage, in einem immer komplexer werdenden Technologieumfeld zu konkurrieren."

Hinweis: Den gesamten Report finden Sie hier

Über Harvey Nash: Harvey Nash unterstützt mehr als die Hälfte der weltweit führenden Unternehmen bei der Rekrutierung, Einstellung und Begleitung hoch qualifizierter Professionals im IT & Engineering Bereich. Seit 30 Jahren bietet Harvey Nash ein breit gefächertes Leistungsportfolio in den Bereichen Professional Recruitment, Executive Search, Arbeitnehmerüberlassung und IT Outsourcing an. Das Unternehmen operiert weltweit von 40 Standorten aus und beschäftigt über 7000 Mitarbeiter und Experten. In Deutschland verfügt Harvey Nash über Niederlassungen in Düsseldorf, Stuttgart, München, Hamburg und Frankfurt.

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