Im letzten Jahr waren IT-Fachkräfte besonders stark gefragt: ob für die Cybersecurity unter Homeoffice-Bedingungen, zur Digitalisierung von Prozessen oder wegen der Erschließung neuer Geschäftsfelder. 43 % der IT-Experten hatten laut einer Harvey-Nash-Studie mehr zu tun als zuvor. Und dennoch stagnierte bei jeder zweiten IT-Fachkraft das Gehalt! Bei knapp jedem dritten Beschäftigten im IT-Sektor ist das Gehalt gestiegen. Allerdings mussten sich 16% sogar mit einem geringeren Lohn begnügen – vermutlich wegen Kurzarbeit und ausgefallener Boni. Ausgerechnet bei den so gefragten Cyber-Security-Experten haben 67 % im Jahr 2020 keine Gehaltsaufstockung erhalten.
Die richtige Strategie für die Gehaltsverhandlung ist wesentlich für den Erfolg des Gesprächs. Wir zeigen Ihnen, wie Sie als IT-Profi sicher in eine Gehaltsverhandlung gehen.
Bilanz ziehen: Mit einem Portfolio zeigen, was man kann
Der Personalverantwortliche eines großen Unternehmens muss sich um sehr viele Dinge kümmern. Oftmals arbeiten in einem Konzern so viele Menschen, dass es kaum möglich ist, jeden einzelnen im Blick zu behalten. Sie selbst wissen, was Sie können und was Sie geleistet haben. Zeigen Sie es dem Vorgesetzten und dem Personaler mit einer Projektübersicht! Beantworten Sie darin folgende Fragen:
- Was haben Sie geleistet und welche Ziele haben Sie erreicht?
- Was genau macht Sie als IT-Profi für die Firma so wertvoll?
- Welche Vorteile werden Sie Ihrem Unternehmen in der Zukunft bringen?
- Welche wichtigen Ziele oder innovativen Ideen haben Sie?
IT-Cracks, die auf diese Fragen eine gute Antwort parat haben, haben deutlich höhere Chancen eine Gehaltserhöhung zugesagt zu bekommen. Machen Sie Ihre guten Leistungen sichtbar!
Die Corona-Pandemie: Killer für Gehaltsverhandlungen oder Chance auf mehr Geld?
Die Tech-Branche wächst auch und gerade in Zeiten von Corona. Die Digitalisierung hat in der Pandemie einen großen Schritt nach vorne gemacht. Aufgrund der Arbeit im Homeoffice besteht ein enormer Bedarf an Cyber-Security-Fachpersonal. Während es in manch anderen Branchen aktuell vermessen wäre, nach mehr Gehalt zu fragen, müssen sich die IT-Beschäftigten diesbezüglich nicht zurückhalten. Die Branche floriert und Fachleute werden händeringend gesucht – Ihre Verhandlungsposition könnte besser kaum sein.
Gehalt verhandeln im IT-Job: Überdurchschnittliche Lern- und Fortbildungsbereitschaft kommt immer gut an
Wer sich in der Gehaltstabelle vorankommen will, sollte zeigen, dass er sich auch inhaltlich weiterentwickeln möchte. Steigern Sie Ihren Wert für das Unternehmen, indem Sie sich in Themenfeldern weiterbilden, die für Ihren Arbeitgeber wichtig sind und einen Mehrwert bieten. Dies können Fortbildungen in der Breite oder auch in der Tiefe sein. Setzen Sie Ihre analytischen Fähigkeiten ein um herauszufinden, wo das Unternehmen den größten Bedarf hat und wie Sie diese Lücke schließen können.
Kommunikation zählt: Verhandlungsgeschick aneignen und den Gesprächspartner überzeugen
Ein IT-Spezialist muss kein Verhandlungsexperte sein. Er wurde in Sachen Kommunikation nicht ausgebildet. Einige Verhandlungstaktiken lassen sich aber leicht aneignen, so zum Beispiel der so genannte Ankereffekt. Er heißt so, weil Sie einen Gehaltsanker auswerfen: Nennen Sie die von Ihnen gewünschte Summe, bevor Ihr Vorgesetzter es tut.
Werfen Sie den Anker weit genug aus! Wer eine Gehaltsaufstockung von 5 % anstrebt, sollte den Anker bei 8 % platzieren. Das verschafft Ihnen einen Verhandlungsrahmen. Zu hoch sollte die Forderung allerdings nicht sein – überzogene Gehaltsvorstellungen erwecken den Eindruck, Sie hätten sich nicht gut genug vorbereitet und führt meist zur Ablehnung.
Zu guter Letzt: Wissen, was angemessen ist
Was ist eine zu hohe Forderung, was ist angemessen? Bevor Sie sich als IT-Profi in eine Gehaltsverhandlung begeben, sollten Sie sich mit den aktuellen Durchschnittsgehältern vertraut machen. Eine Übersicht zum kostenlosen Download finden Sie hier: Das verdient man in der IT-Branche.
Bei einem Arbeitgeberwechsel sind übrigens häufig höhere Gehaltssprünge möglich. Erfahrene und spezialisierte Personalberater kennen die marktüblichen Gehaltsniveaus, lassen Sie sich bei einem geplanten Jobwechsel daher von den Profis unterstützen. Dieser Service ist für Sie übrigens komplett kostenfrei!